Geschrieben von:
Bünyamin Sarikaya
Geschäftsführer Nessy GmbH
Experte für Schwimmunterricht
Veröffentlicht: 08.09.2025
08.09.2025
Macht eine Schwimmbrille für Schwimmanfänger Sinn? Ein Ratgeber für Eltern
Viele Eltern stellen sich die Frage: Macht eine Schwimmbrille für Kinder, die gerade Schwimmen lernen, wirklich Sinn? Die Antwort ist: Ja – aber nur unter bestimmten Bedingungen. Schwimmbrillen können Kindern helfen, Ängste abzubauen und den Einstieg ins Wasser angenehmer zu gestalten. Besonders bei Wasserangst oder empfindlichen Augen kann eine Brille das Vertrauen ins Wasser erhöhen und erste Erfolgserlebnisse ermöglichen.
Trotzdem ist Vorsicht geboten. Schwimmen lernen Kinder am besten ohne Brille, da das Öffnen der Augen unter Wasser eine zentrale Fähigkeit ist, die beim sicheren Schwimmenlernen nicht vernachlässigt werden sollte. Schwimmbrillen sollten daher nur als Übergangshilfe dienen und nicht zur Dauerlösung werden. Erfahrene Kinder oder bereits geübte Schwimmer können die Brille selbstverständlich wieder nutzen, doch beim Anfängertraining gilt: Keine falsche Sicherheit vermitteln.
Was tun wenn das Kind bereits an die Brille gewöhnt ist?
Wenn dein Kind bereits an die Brille gewöhnt ist und nicht mehr gerne ohne schwimmt, kannst du mit Kompromissen arbeiten. Das Ziel muss sein, mehr Fortschritt ohne Brille zu machen, sodass mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten entwickelt wird und auch mit Spritzwasser beim Schwimmen umgegangen werden kann. Wenn dein Kind 4 Bahnen schwimmen soll, einigt euch darauf, 3 Bahnen mit Brille zu schwimmen und eine ohne.
Die Vorteile einer Schwimmbrille liegen auf der Hand: Sie schützt die Augen vor Chlor, im Sommer auch vor der Sonne und Reizungen, verbessert die Sicht unter Wasser und steigert das Sicherheitsgefühl. Und viele der neueren Brillen beschlagen auch nicht mehr so leicht wie früher noch. Dennoch sollten Eltern darauf achten, dass die Brille gut sitzt, weder drückt noch verrutscht, und dass sie verstellbare Bänder sowie weiche Dichtungen hat.
Praxisnahe Tipps für Eltern: Probiert den Einstieg ohne Brille. Wenn ihr die Möglichkeit gar nicht erst eröffnet, kann das Kind auch nicht darauf zurückfallen. Sollte euer Kind Probleme beim Tauchen oder Angst vor dem Wasser haben, kann eine Brille eine gute Brücke darstellen, aber keine Dauerlösung sein.
Das bedeutet:
Schwimmbrillen können ein nützliches Hilfsmittel sein, sollten aber bewusst eingesetzt werden. Kinder sollten das Schwimmen und das Tauchen unter Wasser ohne Hilfsmittel lernen, um Selbstvertrauen, Technik und Sicherheit zu entwickeln. Eine Schwimmbrille ist kein Ersatz für diese Fähigkeiten, sondern ein Begleiter für den Anfang – der erste Schritt zu einer erfolgreichen Schwimmkarriere.